Integrierte Schlaganfallversorgung in der Region Süd-Ost-Bayern
TEMPiS
Erstes teleneurologisches Netzwerk in Deutschland
TEMPiS ist ein telemedizinisches Netzwerk zur integrierten Schlaganfallversorgung in der Region Süd-Ost-Bayern. Im Jahr 2003 haben sich zwei Schlaganfallzentren und 12 regionale Kliniken zu einem telemedizinischen Netzwerk in Süd-Ost-Bayern/Deutschland zusammengeschossen, um die modernen Managementmethoden und Konsultationen insbesondere in nicht-urbanen Regionen zu fördern. Mit der Überführung des Projektes in den Regelbetrieb bekamen die mitwirkenden Ärzte vor Ort eine unikale Möglichkeit, eine 24/7 Unterstützung durch Spezialisten aus dem Klinikum München-Harlaching und der Universitätsklinik Regensburg zu bekommen. Heute ist TEMPiS ein bedeutender Teil der Regelversorgung in Bayern mit 24 Kooperationskliniken und über 10.000 Schlaganfallpatienten jährlich.
Durch TEMPiS werden Schlaganfallpatienten in den ländlichen Regionen Süd-Ost-Bayerns heute genauso gut versorgt wie in den großen Städten.
Wie TEMPiS funktioniert? Der Schlaganfallexperte wird dafür noch in der Notaufnahme sofort über eine Videokommunikation zugeschaltet, er kann den Patienten direkt befragen und ihn zusammen mit dem Arzt vor Ort neurologisch untersuchen. Gleichzeitig werden die Computertomografie-Bilder des Patienten innerhalb weniger Sekunden zur Beurteilung in das Zentrum überspielt. Der Schlaganfallexperte kann innerhalb von wenigen Minuten entscheiden, ob eine Lysetherapie durchgeführt werden kann. Somit steht der Bevölkerung im ländlichen Süd-Ost-Bayern über TEMPiS eine wirksame Schlaganfallbehandlung zur Verfügung, die bisher nur in Schlaganfallzentren in den großen Städten durchgeführt werden konnte.
Audiovisuelle bidirektionale Kommunikation in Echtzeit
Das Netzwerk ist mit mobilen und stationären telemedizinischen Workstations sowie Lösungen für die Dokumentation der Telekonsile und Bearbeitung von DICOM-Bildern aus der MEYTECs Systemfamilie ausgestattet. Regelmäßig finden in dem Netzwerk audiovisuelle Telekonsile statt. Die robusten Systemlösungen sowie ein starkes Service-Angebot sorgen für eine stabile tägliche Nutzung und zufriedene Patienten.
Neue diagnostische und therapeutische Angebote
In das Versorgungsportfolio von TEMPiS wurden neue diagnostische und therapeutische Angebote aufgenommen. Insbesondere für Notaufnahmen sowie Patienten mit dem Leitsymptom Schwindel soll eine neue technische Lösung – eine Videobrille – zusammen mit einem weiteren technischen Partner implementiert und telemedizinisch erprobt werden. Verbesserung der Versorgung von Patienten mit akut aufgetretenem Schwindel ist das Ziel des Projekts TeleSchwindel.
Systemintegration und langjährige technische Unterstützung des TEMPiS Netzwerkes
Systemintegration und technische Unterstützung des TEMPiS Netzwerkes erfolgt durch die MEYTEC GmbH Informationssysteme. Durch die MEYTEC wurden alle beteiligten Kliniken in ein virtuelles Netzwerk eingebunden. MEYTEC realisierte dabei im Rahmen des Gesamtkonzeptes in allen Kliniken spezifische Netzwerkkomponenten, Arbeitsplatzrechner, Videokommunikationssysteme mit hochwertigen, fernsteuerbaren Videokameras und drahtlosen Mikrofonen für die Ärzte und lieferte auch die für das Zusammenwirken notwendige Bildtransport- und Bildbearbeitungssoftware auf dem DICOM-Standard.
Mehr über die Telemedizinlösungen erfahren:
Die Pilotphase des TEMPiS-Netzwerkes wurde im Februar 2003 eröffnet und lief bis Ende 2005. Seit Januar 2006 befindet sich das Netzwerk im Regelbetrieb. Seit der Überführung in den Regelbetrieb erfolgt die Finanzierung des Netzwerkes alleine durch die gesetzlichen Krankenkassen Bayerns.
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