Mobile Schlaganfallklinik mit Telemedizin-Ausstattung
STEMO
Telemedizinisch unterstütztes, prähospitales Schlaganfall-Versorgungskonzept
STEMO ist ein neues Schlaganfall-Versorgungskonzept, welches bisherige Lücken in der Schlaganfallversorgung mithilfe von speziell entwickelten telemedizinischen Lösungen und Optimierung der Versorgungsprozesse schließen kann. Die zentrale Idee der Lösung ist, die aufwendigen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen aus dem stationären – Stroke Unit, Neurologische Klinikabteilung – in den prähospitalen, mobil-ambulanten Bereich – STEMO-Rettungsfahrzeug – vorzuverlegen. Dafür haben die Ingenieure des Projektkonsortiums STEMO einen vollwertigen Rettungswagen mit einem integrierten mobilen Kopf-Computertomografen einschließlich teleradiologischer Befundung, modernster Labortechnik, elektronischer Behandlungsdokumentation und telemedizinischer Vernetzung geschaffen. Die Gesamtlösung ist aus der Zusammenarbeit der Charité-Universitätsmedizin Berlin und der Berliner Feuerwehr mit dem Unternehmen MEYTEC GmbH entstanden.
Das zentrale Ziel ist, die Behandlung von akuten Schlaganfallpatienten unter Bedingungen einer Großstadt vor allem zugunsten des Patienten zu optimieren.
Das Versorgungskonzept STEMO verkörpert modernste technologische und telemedizinische Lösungen, welche die strengsten Rettungsdienstnormen erfüllen. Den Erfolg von STEMO bestätigen nicht nur Ergebnisse der begleitenden klinischen Studie PHANTOM-S (rehospital acute neurological therapy and optimization of medical care in stroke patients), sondern auch die positive Resonanz aus den realen Notfalleinsätzen.
Wissenschaftlich bewiesen: Bessere Chancen für Patienten mit akutem Schlaganfall durch die prähospitale Behandlung in Mobilen Stroke Units, die in Berlin als Stroke-Einsatz-Mobile – STEMO im Einsatz sind
Die zentralen Ergebnisse der Studie PHANTOM-S mit über 7.000 eingeschlossenen Patienten, die 2013 abgeschlossen wurde, zeigen, dass innerhalb von 21 Monaten die Lyserate im Raum Berlin um 50% angestiegen ist, wobei die Lysetherapie dank spezieller Ausstattung direkt im STEMO- Rettungsfahrzeug begonnen wurde. Im Vergleich zum herkömmlichen Versorgungsweg werden die Schlaganfallpatienten mit STEMO 25 Minuten schneller behandelt.
Das Berliner Team rund um Prof. Dr. med. Heinrich Audebert, stellvertretender Klinikdirektor der Neurologie an der Charité Universitätsmedizin Berlin, hat 2020 die Ergebnisse der klinischen Studie B_PROUD (the Berlin – Pre-hospital Or Usual care Delivery) präsentiert. Demnach sorgt beim akuten Schlaganfall eine frühe prähospitale Diagnostik und Intervention mithilfe der personell wie technisch speziell ausgestatteten MSUs/STEMOs für signifikant weniger Todesfälle und Behinderungen (26 Prozent) als bei Patienten, deren Behandlung erst in einem Krankenhaus beginnt.
Projektergebnisse
PubMed.gov, National Library of Medicine:
Prehospital Thrombolysis Acute Stroke | Results of the PHANTOM-S pilot study
Neurological Research and Practice, Clinical trial protocol:
Functional stroke outcomes after mobile stroke unit deployment – the revised protocol for the Berlin Prehospital Or Usual Delivery of acute stroke care (B_PROUD) part 2 study
Notfallmedizinische Telemedizin mit integrierter Medizintechnik zur apparativen Diagnostik von Schlaganfallpatienten
Das speziell geschulte dreiköpfige Einsatzteam verfügt über die telemedizinfähige Labortechnik, teleradiologische Anwendungen und einen mobilen Kopf-CT Scanner direkt im Behandlungsraum des STEMO-Fahrzeugs. Der mobile Behandlungsraum mit dem Kopf-CT Scanner ist gegen Röntgenstrahlung abgeschirmt. Das Einsatzteam sowie die Personen außerhalb des mobilen Behandlungsraums werden vor der Strahlung geschützt.
Ein innovatives, telemedizinisch unterstütztes, prähospitales Schlaganfall-Versorgungskonzept
Die Anwendung und Anpassung des STEMO-Versorgungskonzeptes erfolgt in einer engen Kooperation mit dem Expertenteam aus der Charité Berlin. Aktuell kann die STEMO-Lösung über MEYTEC GmbH Medizinsysteme in verschiedenen Ausführungen erworben werden.
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