Akutneurologische Versorgung in Nordostdeutschland mit telemedizinischer Unterstützung


ANNOTeM

Pilotprojekt zur telemedizinischen Unterstützung der Notfallversorgung im Rettungsdienst

Im Mai 2017 erfolgte im Rahmen einer Auftaktveranstaltung in der Kaiserin-Friedrich-Stiftung in Berlin-Mitte der offizielle Start des vom Innovationsfonds geförderten Projektes „Akutneurologische Versorgung in Nordost-Deutschland mit telemedizinischer Unterstützung (ANNOTeM)“. Mehrere regionale Kliniken aus Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg wurden in ein großes teleneurologisches Netzwerk mit den Zentren Charité, Greifswald und UKB eingebunden. Die teilnehmenden Kliniken werden von Fachärzten mit Hilfe telemedizinischer Verfahren unterstützt. MEYTEC ist für die technische Ausstattung und Vernetzung verantwortlich.

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Ziel ist die Verbesserung der Versorgung neurologischer Akutfälle in den ländlichen Gebieten Nord-Ost Deutschlands.


Die telemedizinisch unterstützte Versorgung von Patienten mit neurologischen Akutkrankheiten in den Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg soll in der Qualität verbessert sowie auf weitere Akuterkrankungen, wie Meningitis und Epilepsie, ausgedehnt werden.

Telediagnostik akutneurologischer Erkrankungen

Kommunikation
Elektroenzephalogramm
Vernetzung
Telemedizinequipment – TELEDOC und MEYDOC-XL

Auf der Patientenseite kommt ein mobiles Telemedizinsystem TELEDOC zum Einsatz, das als Medizinprodukt in unmittelbarer Nähe zum Patienten eingesetzt werden kann. Eine stationäre Workstation MEYDOC-XL ermöglicht dem spezialisierten Neurologen im Zentrum alle für seine Entscheidungen wichtigen Informationen zum Patienten schnell und sicher abzurufen und durch die Verwendung eines Dreimonitorsystems auch gleichzeitig darzustellen. Dies ermöglicht es einem Neurologen gemeinsam mit dem Arzt vor Ort eine Anamnese und Bewertung des Zustandes des Patienten anhand der aufgetretenen Symptome vorzunehmen.

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EEG und Trocken-Elektroden EEG-Hauben

Im Rahmen des ANNOTeM-Projektes wird durch Einsatz sogenannter Trockenelektroden-EEG-Hauben (ANT Neuro, waveguard touch) untersucht, ob diese im Vergleich zum konventionellen EEG einfacher und schneller zu handhaben sind und dadurch auch die EEG-Verfügbarkeit rund um die Uhr gewährleistet werden kann. Das abgeleitete EEG wird telemedizinisch über die oben genannten Endstellen übertragen und vom neurologischen Tele-Konsil-Arzt an seinem Tischsystem ausgewertet.

Die telemedizinische Verfahren unter Nutzung von elektronischen Technologien sind sehr gut geeignet, um eine spezialisierte neurologische Expertise schnellstmöglich in Kliniken ohne Neurologie – bzw. ohne eine rund um die Uhr verfügbare Neurologie – zur Verfügung zu stellen. Damit kann die telemedizinisch unterstützte Versorgung von Patienten bei einem Schlaganfall wohnortnah und vergleichbar zu der eines spezialisierten Zentrums sichergestellt werden.

Für die Verbindung in Schlaganfall-Netzen werden breitbandige, in der Regel dedizierte, symmetrische Zugänge aller Systeme zu einem nicht öffentlichen, verschlüsselten VPN-Netz für die Zentren sowie die Kooperationskliniken benutzt. Wesentlicher Bestandteil der Teleneurologie ist die schnellstmögliche Übertragung von CT-, CTA- oder MRT-Aufnahmen betroffener Patienten in digitaler Form für die Betrachtung durch die neurologischen Fachexperten.

Telemedizinische Dokumentation


Eine auf die Bedürfnisse aller ärztlichen Teilnehmer zugeschnittene, modulare und an die Gegebenheiten und Anforderungen angepasste webbasierte Dokumentation, mit der sich hochperformant und sicher alle wichtigen Patientendaten schnell und problemlos erfassen, für die weitere Bewertung heranziehen und später auch darstellen lassen, ist zentraler Bestandteil des Projektes ANNOTeM. Aus der Dokumentation lassen sich durch die angelegten Datensätze Behandlungsempfehlungen sicher für die kooperierenden Kliniken ableiten. Die Dokumentation folgt den für teleneurologische Konsile angelegten SOPs.

Das Konsortium „Akutneurologische Versorgung in Nordostdeutschland mit telemedizinischer Unterstützung (ANNOTeM)“ unter Federführung der Charité – Universitätsmedizin Berlin hat eine Förderung durch den Innovationsfond erhalten. Das Projekt wurde vom Februar 2017 bis April 2020 gefördert.
Zu den Konsortialpartnern gehören das Universitätsklinikum Greifswald, das Unfallkrankenhaus Berlin, das Epilepsiezentrum Berlin-Brandenburg, die AOK Nordost, die BARMER GEK, die Techniker Krankenkasse und die MEYTEC GmbH Informationssysteme.

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Lieferung, Installation und Support der telemedizinischen Systeme durch MEYTEC